Digitale Bildung — Chancen für ALLE

Am 30.04.2020 wurde der nachfolgende Antrag von dem Fraktionsvorsitzenden U. Gorris und der stellvertretenden Fraktionssprecherin und Schulpolitischen Sprecherin M. Hillefeld Bündnis 90/Die Grünen an Bürgermeisterin U. Westkamp gerichtet:

Betr.: Sitzung des Schul- und Sportausschusses im Mai  

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt, dass noch im Mai eine Sitzung des Schul- und Sportausschusses stattfindet.

Weiterhin beantragt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen die Aufnahme folgender Themen in jeweils eigenen Tagesordnungspunkten:

Wie kann der Schulträger die Weseler Schulen in der Corona-Krise unterstützen?

Wie kann die Stadtverwaltung durch digitale Ausstattung sicherstellen, dass während der Corona-Krise – und auch darüber hinaus – allen Kindern vergleichbare Bildungschancen ermöglicht werden?

 

Begründung:

In den vergangenen Wochen haben sich im Zuge der Corona-Pandemie fast täglich die Regelungen und Vorgaben der Bundes- und der Landesregierung für die Schulen geändert. Allein vom Schulministerium NRW sind 16 mehrseitige Mitteilungen (Stand 28.4.20) an Schulträger, Schulleiter/innen und Lehrer/innen geschickt worden.

Alle weiterführenden Schulen mussten nach den Osterferien innerhalb weniger Tage mit den Schulträgern Hygienekonzepte entwickeln, Risikopersonen identifizieren, Stundenpläne gestalten und den Schülertransport organisieren.

Gleichzeitig wurden durch Aussagen der Bundeskanzlerin und bekannter Virologen die Sorgen vieler Eltern vor den mit den Schulöffnungen verbundenen Gesundheitsgefahren verstärkt.

Auch von Seiten der Schüler/innen gab es Proteste gegen die Durchführung der Abschlussprüfungen und die Regelungen zum „freiwilligen“ Schulbesuch der Abiturientinnen und Abiturenten.

Vor allem wurde eine mangelnde Vergleichbarkeit der erbrachten Prüfungsleistungen unter den Bedingungen der Krise kritisiert.

Große Sorgen bereiten Bildungsexperten, Jugend- und Sozialpolitikern die durch die Krise um ein Vielfaches verstärkte Ungleichheit der Bildungschancen von Kindern aus wohlhabenden, bildungsnahen und denen aus ärmeren, bildungsferneren Familien.

An den Gymnasien können z. B. regelmäßig Webinare für alle Schüler/innen in allen Fächern stattfinden, während an anderen Schulen, und dort besonders bei manchen Familien mit mehreren Kindern, es weder WLAN mit unbegrenztem Datenvolumen noch Endgeräte für alle Schulkinder gibt.

Niemand kann im Moment vorhersehen, wann wieder regulärer Unterricht stattfinden kann. Aufgabe der Politik ist es jetzt, klare Ziele und Prioritäten zu formulieren.

Für uns als Grüne lautet der wichtigste Grundsatz: „Kein Kind darf zurückgelassen werden!“

In Absprache mit den Schulen und der Verwaltung müssen geeignete personelle und technische Maßnahmen identifiziert werden, um die benachteiligten Kinder zu unterstützen.

Der Rat der Stadt Wesel muss möglichst noch vor den Sommerferien die erforderlichen finanziellen Mittel bereitstellen, damit Schulen, Lehrer/innen, Schüler/innen und Eltern zumindest die technischen Voraussetzungen zur Verfügung haben, die für lernförderliches digitales Lernen erforderlich sind.

 

Gez. Ulrich Gorris        Marlies Hillefeld

Fraktionssprecher        Stellvertretende Fraktionssprecherin/Schulpolitische Sprecherin

 

 

 

 

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