Antrag: Neues Kombi-Bad soll klimaneutral geplant werden

Ulrich Gorris, Fraktionssprecher von Bündnis 90/Die Grünen, richtet heute folgenden Antrag an die Bürgermeisterin der Stadt Wesel:

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Westkamp,

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bittet Sie, folgenden Antrag zur Beschlussfassung im Ausschuss Stadtentwicklung, Umwelt und Nachhaltigkeit sowie im Rat vorzulegen:

Der Rat der Stadt Wesel beschließt, das Kombi-Bad am Rhein nach dem Passivenergiehausstandard zu planen und errichten zu lassen. Der verbleibende deutlich geringere Strom- und Wärmebedarf ist ausschließlich aus regenerativen Quellen, wie z. B. Solartherme, Erdwärme, Holzpellets, 100 % Biogas, Photovoltaik zu decken.

Begründung:

Aktuell werden in allen drei städtischen Bädern ca. 1 Mio kWh elektrischer Strom und 3,2 Mio kWh Wärmeenergie im Jahr verbraucht. Das entspricht in Summe mehr als 1.250 t CO2/a.

Ein wichtiges Argument für das Kombi-Bad am Rhein, ist die Möglichkeit technische Synergieeffekte zu nutzen. Daher ist nicht nachvollziehbar, dass in der Bedarfsanalyse und in der Wirtschaftlichkeitsrechnung des neuen Bades von 30 % höheren Energiekosten ausgegangen wird.

Das ist in Zeiten des Klimawandels nicht zu verantworten. Um nationale und europäische Klimaschutzvereinbarungen zu erfüllen muss ein Neubau, der weit über das Jahr 2050 hinaus betrieben werden soll, schon heute klimaneutral geplant und gebaut werden.

Grundlage der Planung muss der Passivhausstandard sein, wie er in Modellprojekten der Hallenbäder Lünen und Bamberg schon 2011 umgesetzt und in den Folgejahren wissenschaftlich evaluiert wurde. Dabei ergaben sich Energieeinsparungen von 70 % für Wärmeenergie und 40 % für Strom im Vergleich zu herkömmlichen Hallenbädern. Durch regenerative Energieerzeugung konnte der CO2 Ausstoß um 80 % gesenkt werden.

Der verbleibende Energiebedarf soll durch Solartherme, Wärmepumpen, mit regenerativen Brennstoffen betriebene BHKWs und eine großflächige Photovoltaikanlage auf dem Dach, an der Fassade und auf überdachten Parkplätzen gedeckt werden.

Neben der wunderschönen Lage am Rhein könnte das Kombi-Bad mit einem 100 % klimaneutralen Energiekonzept ein zweites Alleinstellungsmerkmal erhalten.

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