Nachhaltige Wirtschaftsförderung statt Gießkanne

Den Vorschlag der Weseler CDU, Einkaufsgutscheine im Wert von 1 Million € aus dem städtischen Haushalt zu finanzieren, halte ich nicht für zielführend. Es ist nicht die Aufgabe einer Kommune den privaten Konsum mit der Gießkanne zu fördern. Die Idee aus Bocholt ist weder zielgerichtet, noch nachhaltig oder innovativ!

Wenn die Stadt Geld zur Überwindung der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise ausgibt, dann muss etwas Neues zukunftsweisendes enstehen.

Ein positives Beispiel dafür sind die zweihunderttausend Euro, die auf Antrag der Grünen für die Digitalisierung der Weseler Schulen beschlossen wurden. In den kommenden Jahren wird die Stadt, unterstützt von Bund und Land noch mehrere Millionen benötigen, bis die digitale Ausstattung den Anforderungen an zukunftsfähige Bildung gerecht wird.

Wichtigste Kriterien einer städtischen Förderung müssen Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit sein.

Wenn wir gemeinsam dem heimischen Einzelhandel helfen wollen, sollten wir uns lieber ein Beispiel an Emmerich nehmen. Dort fördert die Stadt Einzelhändler beim Aufbau ihrer digitalen Marketingstrategie. Gefördert werden z.B. die Gestaltung der Homepage, digitale Werbung, Onlineshops oder Lieferservicesysteme.

Wir wollen nicht, dass 1 Million € für kurzfristige Mitnahmeeffekte verpuffen.

Die Einnahmen des städtischen Haushalts werden 2020 sicherlich niedriger sein als geplant. Wir brauchen das Geld dringender für die Sanierung und Digitalisierung der Schulen, für die Energiewende, für klimafreundliche Stadtbegrünung und für das Stadtbussystem.

Ulrich Gorris

Grüner Bürgermeisterkandidat für Wesel

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