Ein Leben ohne Auto muss möglich sein!

Die Grünen in Wesel bedanken sich bei den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Nahverkehr für die Verbesserungen im aktuellen Nahverkehrsplan. Mit dem Anrufsammeltaxi geht die NIAG in Wesel einen kleinen Schritt in die richtige Richtung. Natürlich macht es ökologisch und wirtschaftlich keinen Sinn große Busse mit nur einem Fahrgast zu bewegen. Öffentlicher Verkehr der Zukunft muss flexibler werden und Angebot und Nachfrage besser vernetzen. Dennoch kritisieren Fraktionssprecher Ulrich Gorris und der verkehrspolitische Sprecher Dirk Kortenbusch, dass den politisch Verantwortlichen im Kreis und in der Stadt Wesel der Mut fehlt, eine grundsätzliche Verkehrswende einzuleiten. Es muss in Zukunft selbstverständlicher sein, auch in den äußeren Ortsteilen von Wesel ohne Auto oder mit höchstens einem Familienauto zu leben. Solange von CDU und SPD die Eigenwirtschaftlichkeit des öffentlichen Verkehrs als wichtigste Bedingung aufgestellt wird, werden Geringverdienende, junge und alte Menschen und Personen mit Handicaps in den Randbezirken, Blumenkamp, Bislich, Ginderich, Perrich von der gleichberechtigten Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben ausgeschlossen. Je weniger Busse fahren und je länger die Wartezeiten sind, umso weniger berufstätige Menschen werden freiwillig auf Busse und Bahnen umsteigen. Das vorgelegte Konzept des Anrufsammeltaxis ist für Geringverdiener mit 2,80 € bzw. 2,20 € Aufpreis pro Fahrt für Monatskarten (auch Sozial- und Schokoticket) Inhaber zu teuer und mit dem Zwang, auf der Strecke von Flüren nach Blumenkamp am Bahnhof umzusteigen, viel zu aufwändig. Hier wäre ein Taxibus, die bessere weil für BenutzerInnen preiswertere Alternative. Dass dichtere Taktungen möglich sind, zeigt das Beispiel Hamminkeln. Hier verkehrt das Anrufsammeltaxi jede Stunde. In Wesel soll es nur alle 120 Min fahren. Vor allem an Wochenenden sind Hamminkeln, Haffen, Mehr und Rees, wo viele Kinder wohnen, die Schulen in Wesel besuchen, hier Freunde haben und in Vereinen aktiv sind, selten oder gar nicht mehr zu erreichen. Auch für die Senioren- und Behinderteneinrichtung und die Kinderheime in Bislich, Blumenkamp und Lackhausen gibt es reduzierte Angebote oder höhere Preise für das AST.

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