Bebauungsplan Hafen DeltaPort

Bündnis 90/Die Grünen geben am 19.06.2019 folgende Stellungnahme ab:

Wir lehnen den Bebauungsplan 233 in der hier vorgelegten Form ab. Wir haben die Idee des Hafens Deltaport, Güter von der Straße auf Wasserwege und die Schiene zu verlagern, in den vergangenen Jahren mitgetragen. Ein wichtiges Argument für uns Grüne war dabei immer die Trimodalität, also der Anschluss des Hafens an das Schienennetz. Diese Idee wird leider nicht mehr verfolgt.

Weiterhin wird die so oft geforderte Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie wieder einmal viel zu einseitig zulasten von Natur und Umwelt ausgestaltet.

Stellungnahme des NABU Wesel:

„Aus naturschutzfachlicher Sicht ist es unverantwortlich, wenn die Hafenerweiterung nordwestlich des Hülskensweges realisiert werden sollte:

Die dort geplanten Aufschüttungen zerstören wertvollsten Aueretentionsraum; Tausende Kubikmeter Hochwasser können nicht mehr aufgenommen werden.

Die Aufschüttungen sind dann so nah an den Flussadern, dass Austernfischer, Flussregenpfeifer, Kiebitz und Co. ihre Brutplätze verlieren. Die Plateauwirkung ist so nachteilig, dass auch viele andere Arten den Raum meiden werden. Dies haben viele wissenschaftliche Arbeiten bewiesen. Geeignete Brutplätze gibt es aber so gut wie gar nicht mehr bei uns, nicht zuletzt durch den Freizeitdruck im Rheinvorland.

Auch Reiher, Storch, Kormoran, Enten, Gänse und Schwäne wären ebenfalls ganzjährig davon betroffen.

Gerade die große Ruhepufferzone nordwestlich des Hülskensweges zu den Gewässern ermöglicht erst die jetzige Artenvielfalt; die würde bei Realisierung des Bauvorhabens massiv eingeschränkt.“

Wir haben in der letzten Sitzung lange über Steinvorgärten diskutiert. Warum gilt das Ziel, Natur und Bebauung zu kombinieren, nicht auch für Gewerbegebiete? Wir fordern, die Naturschutzfläche N9 (Lippeaue) und L14 (Der Huck) bestehen zu lassen und in die Gewerbeflächen zu integrieren. Weiterhin könnte das Gebiet durch Vorgaben zur Begrünung der Grundstücksbegrenzungen und der Gebäude ökologisch aufgewertet werden und mindestens Lebensraum für Insekten geschaffen werden.

Im Bebauungsplan am Schwan haben wir den „Anschluss- und  Benutzungszwang an das Nahwärmenetz der Stadtwerke“ festgeschrieben. Analog schlagen wir vor, die Nutzung von Solarenergieanlagen auf allen Hallendächern im Bebauungsplan festzuschreiben. Die Errichtung eines Wärme- oder evtl. Kältenetzes durch die Stadtwerke ist zu prüfen.

Wir haben aktuell kein Wirtschaftsproblem!

Wir haben sogar ausgesprochenen Arbeitskräftemangel, auch in der Logistik!

Was wir haben, sind existenzielle Umweltprobleme!

Wir brauchen Pläne und Lösungen, die Anforderungen der Wirtschaft mit den Erfordernissen des Artenschutzes und des Klimaschutzes in Einklang bringen!

 

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