Gesunde, regionale Ernährung

Regionale Biolebensmittel in kommunale Einrichtungen

Antrag an den Ausschuss für Umwelt, Nachhaltigkeit und Mobilität/Bio-regionale Lebensmittel in kommunalen Einrichtungen und bei städtischen Veranstaltungen

Sehr geehrte Frau Westkamp,

  • der Rat der Stadt Wesel beauftragt die Verwaltung, in den Einrichtungen in Trägerschaft der Stadt Wesel, unter Berücksichtigung der bestehenden Verträge, die Verwendung regionaler und biologischer Lebensmittel zu fördern
  • Bei Neuausschreibungen von Verträgen zur Verpflegung in kommunalen Einrichtungen sollen mindestens 30 % der Produkte aus regionalem und bio-zertifizierter Produktion (Bio-Siegel nach EG Öko-Verordnung) stammen.
  • Die Verwaltung wird beauftragt, für sämtliche Verpflegungsanlässe im Verantwortungsbereich der Stadtverwaltung regionale und biologische Lebensmittel zu bevorzugen.

Begründung:

20 Prozent Ökolandbau bis 2030, so lautet ein Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen. In der Öko-Modellregion Niederrhein, den Kreisen Kleve und Wesel beträgt der Flächenanteil im Jahr 2022 nur etwa 3 %.

Die Verwendung von Bio-Lebensmitteln in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung ist eines der wirksamsten Instrumente, mit denen sowohl die Beschaffung umweltorientierter erfolgen als auch die angestrebte Ausweitung des Ökolandbaus vorangetrieben werden kann. Das 2014 aktualisierte EU-Vergaberecht empfiehlt ausdrücklich, die Vergabe stärker zur Unterstützung strategischer Ziele zu nutzen und soziale, umweltbezogene und innovative Aspekte zu fördern.

Ökologische Produkte haben erhebliche Vorteile z. B. durch eine geringere Belastung von Böden und Wasser, mehr Klimaschutz und deutlich geringere Pestizidbelastungen. Auch beim Tierschutz liefert das Biosiegel den höchsten EU-weit praktizierten Standard.

Für die Erhöhung des Anteils ökologisch erzeugter Produkte in der Gemeinschaftsverpflegung hat es sich bewährt, einen Mindestprozentanteil vorzugeben, der aus ökologischer Erzeugung stammen muss. Zusätzlich können Punkte, für über diesen Mindestsatz hinausgehende Prozentsätze, vergeben werden.

Regionale Produkte weisen einen erheblich niedrigeren ökologischen Fußabdruck auf, weil der Transportaufwand wegfällt. Die Vorgabe für „regional“ erzeugte Produkte ist etwas schwieriger zu definieren, da es europaweit bisher keine einheitliche Definition von „Regionalität“ gibt. Eine Möglichkeit, die praktiziert wird, ist es, Mindestprozentsätze und/oder Punkte für die Verwendung von saisonalem Obst und Gemüse zu vergeben. Dies hat oft eine stärkere regionale Belieferung zur Folge.

Mit freundlichen Grüße,

Ulrich Gorris

Fraktionssprecher