Kein 3D-Betondruck für den Realschulanbau!

Kein 3D-Betondruck für den Realschulanbau

Weseler Grüne lehnen Betondruck mehrheitlich ab

Für den Anbau der Konrad-Duden-Realschule in Wesel steht zur Debatte, das neuartige 3D-Betondruck-Verfahren  einzusetzen. Wir als Ortsverband der Grünen in Wesel lehnen dies mehrheitlich ab.

Grundsätzlich sind die Innovationsfreude und Offenheit gegenüber neuen Technologien und Verfahren zu begrüßen. Darüber hinaus zeigt die konkrete Ausgestaltung des Entwurfs die Bestrebung der Fachabteilung, einen Schwerpunkt auf Ökologie und Nachhaltigkeit zu setzen. So haben die Fachplaner durch den Einsatz von Holz, Fassaden- und Dachbegrünung sowie die Hinzunahme von Photovoltaikanlagen ein interessantes und innovatives Konzept entworfen. Das verdient Respekt und Anerkennung.

Mit der Holzständerbauweise steht jedoch unserer Meinung nach eine bessere Alternative zur Verfügung.

Damit würde der Einsatz von Beton reduziert, zu dessen Herstellung zum einen Sand und Kies sowie zum anderen Zement benötigt wird. Als direkt von der Auskiesung betroffene Kommune möchten wir für einen reflektierten Umgang und eine Reduktion im Verbrauch der Ressource Sand werben. Zement wiederum ist bei der Herstellung mit großen CO2-Emissionen verbunden, sodass die Holzständerbauweise eine deutlich bessere Klimabilanz aufweist.

Das 3D-Betondruckverfahren ist außerdem mit einigen speziellen Nachteilen verbunden. Zum einen ist die Verwendung von Recyclingbeton schwierig. Zum anderen sind für das Verfahren umweltschädliche Additive für die Verarbeitung notwendig und es werden nachträgliche bauliche Veränderungen im Bestand erschwert. Des Weiteren wurden mit diesem Verfahren bisher nur eine Handvoll kleinere und maximal zweistöckige Bauwerke errichtet. Bei dem Bau des dreistöckigen Realschulanbaus auf das 3D-Betondruckverfahren zu setzen, stellt daher ein unnötiges Risiko dar. Als Vorteile des 3D-Betondruckverfahrens werden im Wesentlichen die kürzere Bauzeit und der geringere Baulärm genannt. Da der Bau parallel zum Schulbetrieb vollzogen werden soll, sind dies wichtige Aspekte. Gegenüber der Holzständerbauweise sind die Unterschiede unserer Einschätzung nach jedoch nicht ausreichend, um die negativen Aspekte aufzuwiegen.