CO2-lastiges Energiesystem für das neue Rheinbad – Wie konnte es dazu kommen?

Viele Bürger:innen sprechen uns GRÜNE an und schütteln den Kopf über die Entscheidung, das neue Rheinbad CO2-belastend mit Erdgas zu versorgen.  Diese Bürger:innen fragen sich: 

Wie konnte das passieren?

Im Jahr 2019 wurde seitens der Weseler Bädergesellschaft eine Ausschreibung zum neuen Kombibad herausgegeben.  Diese Ausschreibung beinhaltete keine Vorgabe einer C02-freien Energieversorgung! Gewonnen hat dann diese Ausschreibung ein Planungsbüro mit einem seit Jahrzehnten(!) bewährten Konzept.  Dieses Konzept arbeitet mit einem Blockheizkraftwerk (großer Verbrennungsmotor mit Gasanschluss), das Wärme und Strom produziert.

Dieses Konzept wurde vom Planungsbüro als alternativlose Lösung dem Rat präsentiert.
Hierbei muss man wissen, dass natürlich die meisten Politiker:innen technische Laien sind und sich bei technischen Entscheidungen auf Fachleute verlassen müssen.

Die Ausarbeitung des Planungsbüros wurde im Laufe der Gespräche bei Ausschüssen und Ratssitzungen als „Gutachten“ dargestellt. Darauf haben unsere Politiker:innen gebaut.

ABER: Das war eine Ausarbeitung zu einem Angebot und eben KEIN Gutachten. Ein Planungsbüro will einen Auftrag! Ein Gutachten hat von einer neutralen Stelle zu erfolgen und muss übergreifend alle Aspekte beleuchten und bewerten!

Wir Grüne haben immer wieder auf andere CO2-freie Lösungen hingewiesen, sogar eine Fachtagung mit einem anderen Planungsbüro und einem etablierten Wärmepumpenhersteller organisiert, um eine andere offene Sichtweise und Bewertung zu erreichen.
Alle Weseler Ratsfraktionen sowie die Verwaltung wurden eingeladen! Die Verwaltung hat die Teilnahme tatsächlich abgesagt und keine Fachleute geschickt.

Zum Schluss haben wir darum gekämpft, wenigstens eine Untersuchung und Bewertung von Alternativen durchzuführen. Diese Untersuchung sollte zeitlich  parallel zur Rohbauerstellung durchgeführt werden, damit keine Zeit verloren geht.

Gerade die Wärmenutzung des geklärten Abwassers mit einer Wärmepumpe beim Klärwerk und Versorgung des Rheinbades wäre technisch leicht umsetzbar, wirtschaftlich und vor allem CO2-frei! Für ein solches Einsatzszenario – die Nutzung der Abwärme von Klärwerken – gibt es viele Beispiele!

Aber auch hier wurde seitens der Ratsmehrheit dagegen gestimmt und das alte bewährte klimaschädlichere Konzept gewählt – anscheinend gibt es keine Klimakrise!

Die hunderte Einwendungen der Weseler Bürger zur geplanten Energieversorgung des neuen Rheinbads wurden auch nicht beachtet, geschweige denn konkret beantwortet!