BETUWE: Schallschutz mit PV

Nachfolgender Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, wurde von U. Gorris und H. Münnich an die Bürgermeisterin der Stadt Wesel gerichtet:

Sehr geehrte Frau Westkamp,

der Ausschuss für Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Mobilität empfiehlt dem Rat der Stadt Wesel folgenden Beschluss zu fassen:

Der Rat der Stadt Wesel beauftragt die Stadtverwaltung Gespräche mit der DB-Netzgesellschaft und den Stadtwerken Wesel mit dem Ziel aufzunehmen, an der Schall-schutschutzwand der BETUWE-Linie auf Weseler Stadtgebiet Photovoltaikmodulen zu installieren.

Begründung:

Der Rat der Stadt Wesel hat sich ehrgeizige Klimaschutzziele gesetzt. Da im Weseler Stadtgebiet nur wenige Windkraftanlagen gebaut werden können muss ein größerer Teil der benötigten regenerativen Energie aus Photovoltaikanlagen gewonnen werden. Dazu müssen alle geeigneten Flächen aktiviert werden.

Mit der Umsetzung des Ausbaus der BETUWE-Linie, wird eine 3 – 4 m hohe Schallschutzwand die Stadt Wesel von Süd nach Nord unterteilen.

Die Gestaltung der Wände ist noch nicht klar, wird aber voraussichtlich aus Alu- oder Beton-wänden bestehen. Die BETUWE-Linie hat auf dem Weseler Stadtgebiet eine Länge von ca. 8,5 km!

Die Gestaltung sollte nicht nur nach optischen, sondern auch nach sinnvollen funktionalen Gesichtspunkten erfolgen.

Da die Wände von Nord nach Süd verlaufen, ist die eine Seite nach West und die andere nach Ost ausgerichtet. Damit bietet es sich an, die Wände mit Fassaden-Photovoltaik-modulen zu bestücken.

Da hier ein extremer Blickfang entsteht, sollten auch designtechnisch orientierte Module eingesetzt werden. Hier gibt es Möglichkeiten angefangen von transparenten Modulen z.B. im Bahnhofsbereichen (statt den angedachten Glaswänden) oder farbige bis schwarze Module an den Standartwänden.  

In einem Gestaltungswettbewerb könnte mit den unterschiedlichen farbigen Modulen auch Designentwürfe entwickelt werden. Triste graue Schallschutzwände könnten so farbig gestaltet werden und CO2 freien Strom auf einer beachtlichen Fläche erzeugen.

Gestaltungsbeispiel:

Quelle: sunovation

Welche Erträge könnte man erwarten?

Bei einer Länge von 8,5 km und einer Belegungshöhe von mind. 2,5 m ergäbe sich eine Gesamtfläche von 42500 qm. Darauf könnten theoretisch 8,5 MWp installiert werden mit einer Erzeugung von ca. 5 GWh im Jahr. (Standard Module)Bei einem Jahresverbrauch von 3500 kWh einer Durchschnittsfamilie könnte dieses

InterCity-Kraftwerk Energie für mehr als 1400 Wohnungen erzeugen.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen regt an, dass die Stadtwerke sich um die Realisierung dieses Großprojektes bewerben. Bürgerinnen und Bürger sollen sich an dem Projekt finanziell beteiligen und an den Profiten teilhaben können.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Gorris                                                            Horst Münnich

Fraktionssprecher                                                   Sachkundiger Bürger