RP 11.07.24
Eine vertane Chance: Heubergbad-Nachnutzung
Leider hat der Rat der Stadt Wesel in seiner letzten Sitzung am 25. Juni die von den Grünen und der FDP angestrengte Petition hinsichtlich der Nachnutzung des Heubergbad-Areals mit den Stimmen von SPD und CDU mehrheitlich abgelehnt.
Es wird also trotz der mehr als 1000 gesammelten Unterschriften keine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger im weiteren Verfahren geben. Der seitens der Stadtverwaltung und durch die Bürgermeisterin getroffene Entschluss, die Fläche des jetzigen Heubergbades und des angrenzenden Parkplatzes für die Errichtung einer viergeschossigen Wohnbebauung zu nutzen, steht fest.
Andere Varianten werden nicht mehr geprüft. Es bleibt zu hoffen, dass die jetzigen Funktionen des Heubergparks für Erholung, Kultur, Artenschutz und insbesondere das Stadtklima bei der weiteren Planung ausreichend berücksichtigt werden und sich die neue Bebauung hierauf zukünftig nicht negativ auswirken wird.
Die Entscheidung ist jedoch nicht nur städtebaulich zu hinterfragen.
Es ist vor allem das falsche Signal, in Zeiten von Politikverdrossenheit und demokratiefeindlichen Bestrebungen, die Bürgerinnen und Bürger bei einer so wichtigen Entscheidung nicht mit ins Boot zu holen und die vielen guten, alternativen Ideen gänzlich zu ignorieren.
In Bislich war eine Bürgerbeteiligung möglich, warum nicht hier?
Wir sind als demokratische Gesellschaft darauf angewiesen, dass Menschen sich mit politischen Fragestellungen beschäftigen, sich mit ihren Ansichten einbringen und in Parteien engagieren. Eigentlich sollte dies von allen Parteien und der Stadtverwaltung nach Kräften unterstützt und gehört werden.
Das von Bürgerinnen und Bürgern vorgebrachte Anliegen beteiligt zu werden ohne Dialog abzulehnen, fördert hingegen Frustration und Enttäuschung gegenüber den politischen Verantwortlichen und der Politik als Solches.
Eine vertane Chance.
Malte Stienecker
Heubergbad-Nachnutzung