Eine Prüfung ist dringend

Energiekosten Kombibad?

Der nachfolgende Antrag erging am 14.04.22 an die Bürgermeisterin, U. Westkamp, den Geschäftsführer Bäder, M. Christoph und den Aufsichtsratsvorsitzenden Bäder, L. Hovest.

Antrag Energiekostenentwicklung Städtische Bäder Wesel GmbH

Sehr geehrte Frau Westkamp, sehr geehrte Herren,

die Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP beantragen, dass alle Fraktionen von der Geschäftsleitung der Städtischen Bäder Wesel GmbH über die Auswirkungen der Energiepreissteigerung auf das Wirtschaftskonzept des geplanten Kombibades am Rhein informiert werden.

Die unterzeichnenden Fraktionen schlagen vor, dass alle Fraktionsvorsitzenden zu einem entsprechenden Tagesordnungspunkt der nächsten Sitzung des Aufsichtsrates der städtischen Bäder eingeladen werden.

Begründung:

Durch den Krieg in der Ukraine erleben wir aktuell eine gewaltige Explosion der Energiepreise. Die Einkaufspreise für Gas im Großhandel für die Jahre 2023 und 2024 werden auf der Internetseite von Finanztipp mit 8,5 bzw. 6 cent/kWh angegeben. In einer großangelegten Wärmestudie rechnet der Gaslieferant EON mit Kosten von 10,8 cent/kWh für die Substitution von fossilem Erdgas durch Wasserstoff oder synthetische Gase.

Bei der Betriebskostenermittlung durch die Planungsgruppe wurde mit einem Gaspreis von 3 cent/kWh kalkuliert. Aus den bisher geschätzten 120.000 €/a können demnach 240.000 bis 430.000 €/a werden. Auf den Betriebszeitraum der energietechnischen Anlagen von 15 Jahren ist das ein Unterschied zwischen 1,8 und 4,6 Mio €.

Trotz Abschaffung der EEG-Umlage werden die Strompreise ebenfalls steigen.

Wir bitten um Beantwortung der folgenden Fragen:

  • Mit welchen Energiepreisen und jährlichen Betriebskosten kalkuliert die Geschäftsleitung der Städtischen Bäder Wesel für den Betrieb des Kombibades?
  • Kann der Energieverbrauch und die energiebedingten Betriebskosten durch eine Änderung des Energiekonzeptes erheblich reduziert werden?
  • Durch welche technischen Maßnahmen kann die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen beim Kombibad reduziert werden?
  • Geht die Geschäftsleitung davon aus, dass die Einnahmeüberschüsse der Stadtwerke und der Stromnetzgesellschaft die Defizite des Bäderbetriebs decken können?
  • Hat sich vor dem Hintergrund der Ankündigungen Bundesregierung, alle regulatorischen Hemmnisse für regenerative Energieträger zu beseitigen, die Möglichkeit ergeben, den Querverbunds zwischen Bädergesellschaft und Stadtwerken für eine Wärmepumpen/PV-Kombination zu erwirken?  

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Linz                             Ulrich Gorris                                              Michael Oelkers

CDU                                        Bündnis90/Die Grünen                              FDP